Ein Blackout ist ein andauernder, weitreichender Stromausfall.
Und: ein Blackout passiert ohne Vorwarnung von einer Sekunde auf die andere.
Diesen Artikel habe ich schon kurz nach dem 8. Januar 2021 geschrieben.
Da gab es wieder einmal einen größeren Stromausfall.
Nicht der Erste in den letzten Jahren. Die Allgemeinheit hat davon nichts mitbekommen. Inzwischen wird von der Politik und den Medien versucht Sensibilität für das Thema in der Bevölkerung zu schaffen.
Wohlweislich, denn man weiß ja bereits, dass die verheerende Energiepolitik früher oder später zu einem drastischen Stromausfall führen wird.
Warum erklärt sich durch die Energiewende.
- Hier erfährst du, wie man sich nüchtern und sachlich auf einen größeren Stromausfall vorbereitet.
- Wir spielen ein Blackout Szenario durch, um einen kleinen Eindruck zu bekommen, was bei einem richtigen Stromausfall passieren wird.
Auch die Bundesregierung trifft Vorkehrungen.
Am Ende des Artikels gibt es ein Link zu Informationen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Was ist die Ursache für die Stromausfälle?
Die Energiewende
Die Energiewende in Deutschland ist eine verlogene Sache und ein Rückschritt für unser Land.
Deutschland hatte mit die fortschrittlichsten Kernkraftwerke und war auch in der Forschung auf diesem Gebiet ganz vorne mit dabei.
Kernkraftwerke und Kohlekraftwerke werden systematisch abgeschaltet, die Forschung wird eingestellt. Man will auf alternative Energiequellen zu setzen.
Diese können jedoch weder die Strommenge liefern noch das Stromnetz stabil halten.
Ergo: Es muss jetzt Atomstrom teuer eingekauft werden. Der kommt jetzt aus dem Ausland von abgeranzten Atommeilern, die hinter der Technik liegen, die hier eingestampft wird. Ein Großteil kommt aus Frankreich, hier wird voll auf Atomkraft gesetzt. Überhaupt setzen um uns herum alle auf Atomstrom.
Russland, bereits energiestark, wird 14 neue Atomkraftwerke bauen, so aktuelle Nachrichten.
So geht Umweltpolitik Made in Germany.
Gleichzeit bringt die Digitalisierung, E-Autos usw. eine erhöhte Stromnachfrage. Die Stromnachfrage steigt, das Stromangebot wird ständig reduziert.
Windenergie und Solar produziert nur Strom, wenn Licht und Wind da ist.
Diese Energiequellen sind schwerer zu steuern als Atomstrom. Das führt zu mehr Schwankungen im Stromnetz.
Das Stromnetz muss europaweit eine Netzspannung von 50 Hertz halten. Abweichungen sind nur im Bereich von 2 Hertz möglich, sonst drohen Ausfälle.
Zur Info: Nettostromerzeugung in Deutschland
https://energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE
Neben dem neuen Energiemix, können auch Hackerangriffe und extreme Wetterlagen das Stromnetz gefährden.
Wenn es eine große Störung gibt, kann das ganze System zusammen brechen. Bis alles wieder aufgebaut und hochgefahren ist, kann ein europaweiter Blackout zwei Wochen andauern. Bis die Infrastruktur wieder läuft, vergeht sicher mindestens eine weitere Woche.
Im Notfallszenario bereitet man sich also auf drei Wochen ohne Strom vor.
Das Blackout Szenario
Tag 1
Du stehst auf und dein Licht geht nicht mehr an. Dein Modem funktioniert nicht mehr. Kein Fernsehen, kein Internet. Dein Handy funktioniert nicht mehr, ohne Strom kein Netz; das fällt etwa 5 Stunden nach einem Stromausfall aus.
Es wird kühl, die Heizung funktioniert nicht mehr. Duschen geht nur kalt.
Nach kurzer Zeit gibt es kein Wasser mehr. Dein Kühlschrank taut ab. Der Kaffee fällt heute aus.
Du willst zur Arbeit fahren. Auf der Straße ist die Hölle los. Die Ampeln funktionieren nicht mehr. Schlangen an den Tankstellen. Tankstellen haben elektrische Pumpen. Ohne Strom funktionieren Tankstellen nicht mehr. Es gibt kein Benzin mehr. Das öffentliche Verkehrssystem bricht zusammen.
Du willst noch etwas einkaufen. Hast du Bargeld? Banken sind geschlossen und das liegt nicht nur an den elektrischen Türen. EC Automaten funktionieren ohne Strom nicht mehr. Der Supermarkt hat zu. Die Kassen funktionieren nicht mehr. Das Licht ist aus. Die Kühlkette bricht zusammen. Fast alles hat zu.
Du fährst nach Hause, solange du noch Benzin hast. Vielleicht kennst du auch jemanden, zu dem du fahren kannst.
Tag 2 und 3
Der nächste Tag. Es ist richtig kalt in der Wohnung. Du gehst ans Auto, um Radio zu hören. Katastrophenalarm wurde ausgerufen, Blackout, du weißt jetzt, was los ist.
Deine Toilette funktioniert jetzt auch nur noch einmal. Mach dir keine Gedanken, bei allen anderen ist es genauso.
Die Wasserversorgung ist zusammen gebrochen, da die Pumpen der Wasserwerke ausfallen. Das bedeutet es kommt bis auf das Restwasser kein Wasser mehr aus der Leitung.
Du machst dir jetzt Gedanken um Trinkwasser. Von den Notbrunnen für die Bevölkerung weißt du nichts; macht nichts, die sind jetzt ohnehin überlaufen für 2,8L Wasser pro Person. Kennst du Quellen in der Nähe? Egal, du hast eh nicht mehr genug Benzin.
Hast du eine Familie? Was machst du, wenn Wasser und Nahrung zu Ende gehen? Im Winter wird richtig kalt ohne Heizung. Du hast jetzt echte Probleme.
Tiere in Betrieben sterben inzwischen qualvoll, weil beispielsweise die elektrisch betriebenen Lüftungen ausfallen. Fast alles wird heutzutage elektrisch betrieben.
Krankenhäuser und Altenheime werden inzwischen evakuiert.
Krankenhäuser müssen sich 24 Stunden mit Notstrom versorgen können. Wie lange die Notstromaggregate weiter durchhalten sei mal dahin gestellt. Die Dieselvorräte werden zu Ende gehen. Dazu kommt das Problem der Wasserversorgung und des Abwassers. Wenn es kein Wasser mehr gibt, ist Schluss.
Man kann sich kaum ausmalen, was da nach 48 Stunden los sein wird.
Viele Notstromaggregate sind nicht für Dauerbetrieb ausgelegt. Dieselvorräte können vermutlich auch nicht aufgefüllt werden. Medikamente und Nahrung werden auch nicht mehr geliefert.
Manche Betriebe haben vermutlich Notstromgeneratoren und Dieselvorräte.
Zwischen Demokratie und Anarchie liegen drei Hauptmahlzeiten.
Es wird ernst
Man weiß nicht, was nach Tag 3 passieren wird.
Fast sicher ist, dass nur ein kleiner Prozentsatz der deutschen Bevölkerung für einen Blackout vorbereitet ist. Alle anderen haben ein Problem und werden zum Problem.
Vielleicht öffnen die Behörden die Supermärkte und nehmen eine Zwangsverteilung von Nahrung vor, vielleicht werden die Märkte nach drei Tagen gestürmt und geplündert. Wer hungert, durstig ist oder seine Familie versorgen muss, der wird jetzt nur noch an sich denken.
Die Feuerwehr wird versuchen eine Grundversorgung zu gewährleisten. Material für Notlager, Dieselaggregate, Geräte um Quellen anzuzapfen usw. sind vorhanden. Ob das ausreicht, wenn der Strom für eine längere Dauer wegbleibt, wird sich zeigen. Es gibt viele Variablen. Feuerwehrleute oder Polizisten haben auch Familie. Wenn es richtig hart wird, werden die sich vermutlich eher um die eigene Familie kümmern wollen.
Die Regierung
Auch die Bundesregierung hat Vorbereitungen getroffen. Öffentliche Einrichtungen werden mit Notstromaggregaten versorgt.
Man kann glauben, dass die öffentliche Infrastruktur erhalten bleibt, also Polizei und Verwaltung.
Es gibt eine sogenannte zivile Notfallreserve. Reis, Erbsen, Linsen, Kondensmilch und Vollmilchpulver. Es soll eine Mahlzeit pro Tag pro Bürger für etwas eine Woche gewährleisten. Man sagt der Vorrat reiche für ca. 1/3 der Bevölkerung
Der Spaß kostet etwa 16 Mio Euro im Jahr. Kondensmilch? Echt jetzt.
Der zweite Vorrat ist das Bundesreservegetreide. Das soll zur Aufrechterhaltung der Mehl- und Brotversorgung dienen. Getreide, dass erst einmal gemahlen werden muss. Ach ja, danach muss es auch noch jemand backen. Iss klar. Diese Idee stammt noch aus den 60er Jahren.
Da waren wieder einmal echte Denker am Start.
Ich würde mich nicht auf den Staat verlassen, schon gar nicht in einer Krise.
Wir wissen ja, wie der Staat den Flutopfern in Deutschland dieses Jahr geholfen hat.
Einiges wird funktionieren und vieles wird nicht so funktionieren wie erwartet.
Man kann mit Demos, Plünderungen und Überfällen rechnen.
Schlimmstenfalls ist der Staat nicht mehr präsent.
Wir wollen nicht schwarzmalen, dazu muss es nicht kommen, das wäre ein „worst case“ Szenario.
Du musst nur eines wissen: In Ausnahmesituationen kannst du dich auf niemanden verlassen.
Aus diesem Grund beschäftige dich damit und bereite dich einmal richtig vor. Damit ist das Thema erledigt. Wenn es passiert, weißt du, was zu tun ist und kannst gelassen bleiben. Vielleicht sogar anderen helfen.
Eine Möglichkeit wäre sich in Kommunen bzw. sich in den Gemeinden gemeinsam zu organisieren und vorzubereiten. Das geht natürlich nur mit einem allgemein vorhandenen Problembewusstsein.
Hier gibt es ein 260 Seiten offizielles Paper als PDF „Was bei einem Blackout geschieht.“
https://www.tab-beim-bundestag.de/de/publikationen/buecher/petermann-etal-2011-141.html
Vorbereitung für den Blackout
Heizung
Alle gängigen Heizungen benötigen Strom. Ohne Strom keine Heizung.
Nach etwa 2 Tagen sind die Räume ohne Heizung ausgekühlt und je nach Dämmung nur schätzungsweise 5-10 Grad Celsius über der Außentemperatur.
Im Sommer kein Problem, im Frühling und Herbst unangenehm, im Winter mit Minusgraden wird es blöd.
Wer einen Holzofen, Schwedenofen, Kamin- oder Kachelofen hat, ist hier gut bedient.
Ein Notstromaggregat ist eine Möglichkeit. Ein eigenes Thema, erregt aber aufgrund der Lautstärke auch zu viel Aufmerksamkeit.
Wenn du nichts davon hast, brauchst du etwas zum Heizen.
Die Mindestanforderung ist:
Wir wollen nur einen Raum beheizen. Der sollte nicht zu groß sein und der mit den wenigsten Außenwänden.
Wir werden über den Tag verteilt etwa 4 Stunden heizen müssen.
Das Heizmaterial sollten wir für 14 Tage berechnen und vorrätig haben.
Lösung 1:
Gasheizung mit Kartuschen
ab ca. 1200W aufwärts je nach Raumgröße.
Die Anzahl der Kartuschen kann man leicht an deren Leistung ausrechnen.
Es gibt diese Gasheizungen auch mit dem Anschluss für Propangasflaschen.
Eine wesentlich umweltfreundlichere Lösung, wer ohnehin schon Gasflaschen für einen Grill hat. Eine 11 kg Propangasflasche ist mindestens nötig, wenn man damit auch noch kochen will.
Wichtig:
Bei Gasheizungen entsteht Kohlenmonoxid, deshalb ist ein CO2 Warner angebracht. Zusätzlich muss man alle paar Stunden lüften, sonst droht Erstickungsgefahr. Anzeichen hierfür sind Kopfschmerzen und Übelkeit.
Lösung 2:
Für Petroleumheizungen gilt in das gleiche wie für Gasheizungen.
Lösung 3:
Eine Idee für Spezialisten.
Wer schon einen Werkstattofen hat, kann auch den nutzen.
Statt eines Fenster baut man eine Promatplatte ein. Durch dessen Mitte führt man das Ofenrohr nach draußen. So kann man auch diesen Ofen benutzen.
Dazu bitte selbst mit dem Thema Ofenbau beschäftigen.
Warme Kleidung hat vermutlich jeder.
Für Minusgrade ist auch ein Schlafsack nicht verkehrt.
Wärmeflasche und heiße Getränke helfen auch weiter.
Als kleine Zusatzheizungen lassen sich Petroleumlampen oder selbst gebastelte Teelichtöfen verwenden. Die liegen von ihrer Leistung bei etwa 150 Watt. Das sind aber eher Spielereien.
Outdoor Tipp:
Wenn es richtig kalt wird, den Raum verkleinern, indem man ein Zelt aufbaut und innen mit einer Kerze oder Teelichtern heizt.
Bei Minusgraden draußen sollte man ohne Heizung den Hauptwasserhahn schließen und das Wasser ablassen. Ansonsten kann es sein, dass Wasserrohre platzen durch gefrierendes Wasser.
Wasser
Das Restwasser aus dem Hahn sofort in Badewanne oder Eimern oder Töpfen sammeln.
Man sollte einen Wasservorrat für ca. drei Wochen haben. Wer mehr Platz hat, kann sich auch für vier Wochen eindecken.
Gehen wir aus von 2l Trinkwasser pro Person pro Tag und 4l Brauchwasser pro Person pro Tag.
Für 20 Tage wären das 120l.
Die einfachste Variante sind PET Wasserflaschen.
Ein Sechserpack Petflaschen sind 9 Liter, davon braucht man für 20 Tage aufgerundet 14 Stück.
Man kann natürlich auch Kanister kaufen.
In der Not kann man auch Regenwasser auffangen, das ist trinkbar.
Wer einen richtigen Wasserfilter aus dem Outdoor Bedarf hat, kann auch fließende Gewässer nutzen in Notsituationen.
Exkurs Wasserfilter:
Ein Wasserfilter braucht drei Filterstufen.
Vorfilter filtert Teile und Schwebstoffe
Aktivkohlefilter reduziert Pestizide, Hummus, Chlor, Medikamentenrückstände usw.
Micronfilter 0,01 – 0,03 Micron filtert Viren heraus. Er filtert Bakterien, die ab 0,2 Micron anfangen, und Viren (z. B.Influenza ab 0,08, Polio ab 0,02 Micron)
In guten Wasserfilter sind alle drei Filterfunktionen vorhanden.
Man kann aber auch Filter kombinieren.
Kaffeefilter oder ein T-Shirt kann als Vorfilter dienen.
Aktivkohlefilter kann man sich zur Not selbst bauen; oder man hat schon einen Brita Filter zu Hause.
Gegen Bakterien und Viren gibt es Tabletten zur Wasserreinigung.
Man kann das Wasser auch abkochen, das funktioniert ganz ohne Chemie.
Über Essen, Licht, Hygiene, Medizin usw. habe ich im Artikel Krisenvorsorge schon alles geschrieben.
Alle wichtigen Informationen und eine Checkliste gibt es beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
https://www.bbk.bund.de/DE/Ratgeber/VorsorgefuerdenKat-fall/Checkliste/Checkliste.html
Ich hoffe, der Artikel hat dem ein oder anderen weitergeholfen. Wenn er euch gefallen hat, dann empfehlt ihn doch weiter.
Das Thema Blackout betrifft alle, dafür muss ein Bewusstsein geschaffen werden.
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