Der Winkelschleifer oder umgangssprachlich „Flex“genannt ist ein echtes Universalwerkzeug. Egal ob Metall, Stein, Beton oder Holz, zahlreiche Materialien lassen sich mit dem Winkelschleifer auf vielfältige Art bearbeiten.
Hier geht es um die Anwendung und welche Scheiben man für welche Arbeiten benutzen kann.
Ein Winkelschleifer ist ein mächtiges Werkzeug, bei falscher Handhabung ist die Verletzungsgefahr groß, deswegen zuerst einige Hinweise zur Arbeitssicherheit, besonders für Anfänger.
Sicherheit
- Beim flexen immer eine Schutzbrille tragen.
- Arbeitshandschuhe gibt es auch “schnittfest”.
- Gehörschutz und Mundschutz sind definitiv zu empfehlen. Besonders bei längeren Arbeiten sollte man seine Lunge und sein Gehör schützen.
- Schwer entflammbare und eng anliegender Arbeitskleidung und gutes Schuhwerk ist ebenfalls empfehlenswert.
- Lange Haare hochbinden.
Alle, die schon öfter mit dem Winkelschleifer gearbeitet haben, vernachlässigen hin und wieder den einen oder anderen Sicherheitshinweis.
Da wird geflext in Sandalen und im schlabbrigen Wollpulli; man schleift mit der Flex seine Wolfram Nadeln, entgratet mit einer dünnen Trennscheibe usw.
Aus Bequemlichkeit die Sicherheit zu vernachlässigen geht langfristig in Hose. Die meisten Unfälle passieren durch Vernachlässigen der Sicherheitsvorschriften.
Bei der Handhabung für den Winkelschleifer gilt es ebenso einiges zu beachten.
Anwendung
- Das Werkstück sollte gut gesichert sein bei Anfängern.
- Beim Bearbeiten von Metall entstehen glühende Späne, die sich in Holz, Glas oder Fliesen einbrennen können. Man sollte darauf achten, dass keine empfindlichen Materialien in der Nähe stehen. Vor allem Spraydosen, überhaupt Behälter mit brennbarem oder leicht entzündlichem Material haben in der Nähe nichts zu suchen.
- Arbeitsplatz aufgeräumt halten, keine Stolperfallen wie Kabel auf dem Boden etc.
- Ein kleiner Feuerlöscher gehört in jede Werkstatt.
- Die Schleif und Trennscheiben sachgemäß verwenden. Trennscheiben sind nicht zum Schuppen da. Ich weiß, wir alle haben es schon gemacht, schnell mal entgratet nach dem Trennen, aber nein, irgendwann zerbersten die Scheiben und fliegen dir um die Ohren. Trennscheiben nach ihrem Verwendungszweck benutzen, dabei auch auf die zulässige Drehzahl achten.
- Winkelschleifer mit beiden Händen halten, ruhig, konzentriert und nicht mit übermäßiger Kraft ins Werkstück drücken.
Zusammenfassung:
- Persönliche Schutzausrüstung. Augenschutz, Gehörschutz, Mundschutz, Handschuhe, Kleidung.
- Brandschutzmaßnahmen.
- Sachgerechte Handhabung.
Was für den ausgebildeten Handwerker selbstverständlich ist, wird von uns Amateuren oft vernachlässigt. Die meisten Hobbyisten kaufen sich ein Werkzeug und wollen natürlich gleich loslegen. Da wird sich anfangs keine großen Gedanken gemacht. Was der Profi in seiner Ausbildung lernt, muss dem Selbermacher irgendwie anders vermittelt werden.
Auch mich mussten andere darauf aufmerksam machen, nicht so nachlässig mit der Sicherheit zu sein, und das war und ist auch richtig so.
Genug der mahnenden Worte, hier ein kleiner Überblick über die diversen Scheiben und ihren Einsatzgebieten mit dem Winkelschleifer.
Die Scheiben
Es gibt die Scheiben in unterschiedlichen Durchmessern; achtet darauf, welchen Durchmesser euer Winkelschleifer hat.
Die Regel sind 115 mm oder 125 mm.
Auch haben manche Scheiben eine Umdrehungszahl, mit der sie am Winkelschleifer benutzt werden können; diese sollte nicht überschritten werden.
Schruppscheibe:
Ein Klassiker, der heute zumindest bei mir so gut wie nicht mehr in Gebrauch ist. Eine grobe mehrere mm dicke Schleifscheibe, mit der ordentlich Material abgetragen werden kann.
Fächerscheibe:
Sie gibt es in unterschiedlichen Stärken und Material wie Korund oder Vlies. Sehr vielseitig verwendbare Scheiben für genauen Materialabtrag, Entgraten und Schweißnahtbearbeitung.
Trennscheibe:
Mein Favorit um Metall zu trennen, egal ob Bleche oder Rohre sind 1 mm Trennscheiben. Mit Ihnen lassen sich saubere und präzise Schnitte durchführen.
Wichtig: Gerade halten und wirklich nur zum Trennen benutzen, denn sie brechen leicht.
Tipp: Nicht gleich ins Material eintauchen, stattdessen immer wieder mit dem Winkelschleifer entlang fahren. Damit lassen sich auch kurvige Schnitte sauber ausführen.
Diamantrennscheibe:
Eine Trennscheibe für Fliesen, Granit und überhaupt Stein.
Polierscheiben:
Wie der Name schon sagt zum Polieren. Es gibt sie in diversen Ausführungen.
Zu erwähnen wären Fächerscheiben aus Poliervlies mit bereits vorgetränkter Polierpaste. Mit mittlerer Geschwindigkeit und schön heiß poliert bekommt man einen schönen Spiegelglanz bei Alu.
Schleifteller:
Schleifteller für die Flex sind ebenso erhältlich; mit einer Auswahl an Schleifscheiben sicher ein nützliches Tool, wer keine sonstigen Schleifmaschinen zur Hand hat.
Raspelscheibe:
Wunderbar für die Holzbearbeitung geeignet. Von Skulpturen bis zu spezielleren Teilen für den Möbelbau ist damit so einiges möglich.
Ich habe bei Birkenholz damit gearbeitet und das funktionierte super; wie sich die Scheibe bei Hartholz verhält, müsste man ausprobieren.
Reinigungsscheibe:
Mein absoluter Favorit für das Entlacken, Rost oder Zunderentfernung ist die lila Nylongewebescheibe, im Volksmund „Negerkeks“ genannt.
Sie ist nicht nur perfekt zu Lackentfernung geeignet, sondern auch um ansehnliche Schleifmuster über das Blech zu ziehen.
Das waren aus meiner Sicht die wichtigsten Schleifscheiben.
Wer noch weitere Empfehlungen und Tipps hat, schreibt es in die Kommentare!
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